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Bürgeroffensive für einen starken Ort

Geplante Erweiterung des Kraillinger KIM – Weckruf für Gauting!

Die größte Chance auf auskömmliche Gewerbesteuereinnahmen hat Gauting bekanntlich Ende der 90er Jahre verpasst. Als Krailling das KIM entwickelte, wollte Gauting nicht mitmachen, die Folgen sind weit unterdurchschnittliche Einnahmen aus der Gewerbesteuer und jedes Jahr ein zu knapper Haushalt. Kommunale Fehlentscheidungen mit Auswirkungen für Jahrzehnte …

Jetzt will Krailling das KIM erweitern und vorausschauend seine Gewerbesteuerbasis verbreitern – obwohl Krailling bezogen auf die deutlich niedrigere Einwohnerzahl (8000 in Krailling versus knapp 23.000 in Gauting) über etwa dreimal so hohe Gewerbesteuereinnahmen verfügt.

Karte Erweiterungspläne

Noch ist das nicht in „trockenen Tüchern“, aber der Kraillinger Gemeinderat hat gestern Abend ein Ratsbegehren für dieses Vorhaben beschlossen, um die Unterstützung der Kraillinger Bevölkerung zu gewinnen.

Welche Auswirkungen hätte eine Ausweitung des KIM  auf Gauting?

Wenn es mit zeitgemäßen Gewebeflächen in Gauting weiter so langsam voran geht, kann dies katastrophale Auswirkungen für Gauting haben. Wir erklären die Hintergründe.

Im Gautinger Rathaus weiß man schon seit langem, dass wir an das Thema Gewerbegebiete heranmüssen, um die strukturellen Finanzierungsprobleme von Gauting langfristig und dauerhaft zu lösen. Die 1.Bürgermeisterin Dr.Brigitte Kössinger und die klare Mehrheit im Gemeinderat hat sich dies auf die Fahne geschrieben, aber es geht nur quälend langsam voran. Woran liegt das ? Deutschland ist inzwischen so überbürokratisiert, es gibt so viele Behörden, Ämter und Instanzen, die bei großen Infrastrukturvorhaben mitzureden haben, dass sich immer wieder Sackgassen auftun und selbst bei günstigem Verlauf solche Vorhaben einen jahrelangen Vorlauf haben. Es sei denn man heißt Tesla….

Als die heutige Bürgermeisterin 2014 ins Amt gewählt wurde, wurden rasch drei Projekte als Ziel vorgenommen, zwei davon vor allem zur Absicherung der heutigen ortsansässigen Gewerbetriebe (und damit zur Erhaltung der ohnehin schon schmalen Gewebesteuerbasis) und eines zur Ansiedelung neuer Betriebe und zukünftig wachsender Einnahmen:

  1. Der Handwerkerhof am Penny-Kreisel ist das einzige Projekt, das inzwischen weitgehend realisiert wurde. Hier haben sich kleinere Gautinger Betriebe angesiedelt, die zuvor in meist innerörtlichen Lagen zunehmend Schwierigkeiten (Lärm und andere Emissionen) mit der Nachbarschaft bekamen und keine Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Betriebe hatten. Diese Unternehmen konnten mit dem Umzug in den Handwerkerhof für Gauting erhalten werden und man kann ihnen die Daumen drücken, dass sich die Unternehmen gut entwickeln. Gauting wird an dem wirtschaftlichen Erfolg über die Steuereinnahmen profitieren.
  2. Um neue Unternehmen ansiedeln zu können und damit erst zu der notwendigen nachhaltigen Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen zu kommen soll mit dem Galileo Park am Rande des Gemeindegebietes in der Nähe des Flughafens Oberpfaffenhofen ein attraktives Gewerbegebiet für Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und Wachstumspotential realisiert werden (die Nachfrage ist hier gigantisch, die attraktivsten Bewerber können ausgewählt werden). Nach der Kommunalwahl 2020 wurde durch die Vermittlung des neu gewählten Landrates Stefan Frey eine Lösung im Konsens mit den Nachbargemeinden gefunden. Durch die Verschiebung des ursprünglich am Südrand des Gilchinger Gewerbegebietes geplanten Ecoparks direkt an den Flughafen Oberpfaffenhofen wurde hier alles „auf grün“ gestellt (Bericht). Seitdem quälen sich die oben beschriebenen Planungs- und Genehmigungsprozesse aber durch die Amtsstuben und die erforderlichen Abstimmungen mit dem Eigentümer des Flughafenareals. „Gut Ding will Weile haben“ bleibt nur als sarkastischer Kommentar.
  3. Beim dritten Vorhaben am Gautinger Feld (hinter dem Asklepios-Areal, linkerhand in Richtung Unterbrunn) sollen ortsnah Gewerbeflächen für etwas größere Gautinger Unternehmen geschaffen werden, die dringend auf eine klare Zukunftsperspektive angewiesen sind. Etliche Gautinger Unternehmen (z.B. Dietl Feinmechanik, heute Nähe Marienstift oder Stanz Schmidt in Stockdorf, es gibt aber deutlich mehr solcher Unternehmen) , sind in zum Teil noch viel stärkerem Maße als die Handwerksbetriebe davon betroffen sich an ihren heutigen Standorten nicht entwickeln zu können. Sie benötigen dringend eine klare und verlässliche Perspektive, ob und wann sie ortsnah einen anderen Standort erhalten können. Zum Glück für Gauting wollen diese Unternehmen möglichst in Gauting bleiben, um ihre Mitarbeiter auch an einem neuen Standort an sich binden zu können. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels ist eine Betriebsverlagerung mit deutlich längeren Anfahrtswegen für die Mitarbeiter eine große Herausforderung. Auch beim Gautinger Feld haken allerdings derzeit die erforderlichen Planungsprozesse bei den zu beteiligenden Behörden des Freistaats.

Und dies ist im Zusammenhang mit einer möglichen Erweiterung des KIM für Gauting die entscheidende Herausforderung. Sollten sich in Ortsnähe zu Gauting, aber auf dem Gebiet einer Nachbargemeinde attraktive Gewerbeflächen in zumutbarer Entfernung für die Mitarbeiter finden, besteht die Gefahr, dass Gauting langjährige Unternehmen und gute Gewerbesteuerzahler verlieren könnte. Deshalb ist die mögliche Erweiterung des KIM ein Weckruf für Gauting ! Natürlich steht heute noch nicht fest, ob und wann sich die Erweiterung dort realisieren lässt. Aber dieses Argument sollte nicht dazu führen, die Gautinger Anstrengungen mit weniger Nachdruck zu verfolgen.

Der Gautinger Gemeinderat bereitet die Haushaltsplanung für 2024 und die Folgejahre schon heute Sorgen – an unpopulären Entscheidungen wird er kaum herumkommen und wichtige Zukunftsinvestitionen sind völlig ungesichert.

Wenn Gauting mittelfristig eine finanziell sichere Perspektive gewinnen will, um seine Pflichtaufgaben (z.B. Kindergärten, Feuerwehr, Straßenunterhalt) aber auch liebgewordene Einrichtungen wie Freibad, Bosco oder Gemeindebibliothek usw. erhalten zu können, müssen die beiden fehlenden Gewerbegebiete zeitnah planungsrechtlich gesichert und dann natürlich auch realisiert werden. Und ein prosperierendes KIM ist dann kein Problem aus Gautinger Sicht, sondern gut für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Landkreis Starnberg!

Siehe zu den Hintergründen der KIM-Erweiterung den Bericht des Starnberger Merkur vom 8.6.2023.

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